Der Begriff Fahrradmodellquartier weckt Wünsche und Fantasien in mir. Es klingt nach Stadt der Zukunft und auch irgendwie hip. Es klingt nach einem Viertel, in dem es sich gut leben lässt. Hier haben wir Freude daran, uns zu begegnen, “heiße” Themen zu diskutieren und uns an der Gestaltung des öffentlichen Lebens engagiert zu beteiligen. Hier können sich alle gleichberechtigt und ohne Angst im öffentlichen Raum bewegen. Lastenräder teilt man sich, ein eigenes Auto hat nur noch, wer es wirklich andauernd benötigt. Die Gehwege und Plätze sind frei von geparkten Autos und laden zum Spielen, Spazieren und Verweilen ein. Niemand wird von tonnenschweren Blechkisten umgefahren, niemand wird angehupt oder weggedrängt. Die Luft ist rein – bis auf die Neustädter Duftmarke von Malzbier und flüssiger Schokolade – und man kann die Vögel zwitschern hören.