… and again today – 29 Nov. 2019 – many thousands are on the street in Bremen with Fridays for Future. They vehemently demand that politics and society – EVERYONE of us – take responsibility for stopping the climate catastrophe and finally act decisively.
… some could not be told twice and started immediately on the spot…
VERANTWORTUNG zu übernehmen müsste doch für die Personen, Gruppen und Verbände, die im Namen von ‘livable City’, Rad-braucht-Radweg, oder ‘lets go dutch’ unterwegs sind, heissen sich selbst und anderen Rechenschaft darüber zu geben, ob die anempfohlenen Maßnahmenpakete real zu verbesserter Klimabilanz des Mobilitätssektors führen, oder gar zu einer Verschlechterung der Lage (siehe der ‘nachhaltige’ ‘Bio’-sprit mit abgeholzten Urwäldern und dem Prinzip ‘vom Acker in den Tank’)?
Bislang sieht es nicht so aus, dass die vielerorts in Deutschland meist dogmatisch vorangetriebene Radverkehrsseparierung zu einer Verbesserung der Lage beitragen kann.
Die “Vorbilder” wie die vielgerühmten Niederlande habe es zwar erfolgreich geschafft eine kleine interantional aktive Radwegbau-Exportwirtschaft mit Top-modernen Marketingstrukturen aufzubauen – die lästigen Fakten in Bezug auf die Klimabilanz dagegen sehen eher verheerend aus.
Von Jahr zu Jahr neue Niederländische Rekorde bei Autodichte und bei der ökologisch und klimapolitisch relevanten MIV-Fahrleistung.
Verantwortung im Bereich ökologischer Verkehrswende und insbesondere beim Radverkehr müsste in Zeiten des Klimawandels längst heissen:
– Abkehr vom modal-split als Zielgrösse und Evaluationskriterium
– Stattdessen der Nachweis (in Evaluation und Folgenabschätzung gegenüber dem Nullfall) von quantifizierten Rückgängen bei der MIV Fahrleistung und bei der MIV-Dichte
– Aufbau einer ökologisch ausgerichteten integrierten Raumplanung für Regionen (nicht bloß isoloiert für Städte/Kreise/Gemeinden), ebelfalls versehen mit klaren Minderungszielen für den MIV und Strassengüterverkehr
– Aufbau einer inklusiven Verkehrsinfrastruktur mit Umwidmung unseres erstklasigen Fahrbahnnetzes für den Umweltverbundverkehr
– ggf Rückbau von MIV-Kapazität
– ggf. Überführung von Separationsverkehr in ökologisch wirksamen Mischverkehr
– wo sinnvoll: Bau von separaten Radwegen dort und nur dort, wo keine klimaschädlichen Wirkungen (Rebound mit induzierten MIV-Verkehren) zu erwarten sind
– konsequenter Schutz vor Abgasen, Lärm, Unfallgefahren für Alle, insbesondere aber für Kinder, Senioren und vulnerable Gruppen, dabei Aufbau von kommunikativen Gemeinschaftsflächen mit angepasster Vegetation und Kühlfunktion angesichts des kommenden Klimawandels.
Naja, ich weiss selbst, dass die Chancen hierfür recht schlecht stehen. Stattdessen wird wohl für mindestens ein Jahrzehnt mal wieder der alte Kurs von autofreundlicher ‘Radverkehrsförderung’ eingeschlagen, mit weiterer und verstärkter Verdrängung des Radverkehrs an den Rand, erweiterten MIV Kapazitäten, verbesserten Auto-Reisezeiten (Anti-Stau durch separierten Kurzstrecken Radverkehr), zusätzlicher Flächenversiegelung und autoarm gentrifizierten Kernstädten deren hohe Mieten und Immobilienpreise die Zersiedelung und Suburbanisierung mit ‘Regionen der weiten Wege’ weiter befördern.
Vielleicht findet sich aber doch der eine oder die andere, die sich mal Gedanken um die Wirkmechanismen macht, die zu den hohen Autoverkehrssteigerungen auch und gerade in den ‘Radwegeländern’ führen?
Vielleicht kommen wir dann ja mal dahin, dass sowas:
http://www.aviewfromthecyclepath.com/2010/04/effect-of-cycle-usage-on-traffic-jams.html
nicht mehr als ‘Vorbild’ eingeordnet wird, sondern als das was es ist:
ein übles Beispiel autogerechter Radverkehrsförderung, welches diametral den klimapolitischen Notwendigkeiten entgegensteht.
Das letzte was wir brauchen ist staubefreiter, noch stärker verflüssigter Autoverkehr auf exklusivem Fahrbahnnetz für noch höhere Erreichbarkeitsradien des MIV.