Possierliches Parken in der Wachmannstraße

Was hat sich inzwischen in unserer Parkgeschichte an der Wachmannstraße ereignet? Zur Erinnerung: Dort parken PKW eines ansässigen Schlüsseldienstes stunden- bis tageweise auf dem Gehweg unter Blockierung des Blindenleitsystems. Die Polizei sah anfangs nicht mal ein Fehlverhalten, hat sich dann aber zur Nichttätigkeit entschlossen.

Der Sozialausschuss des Beirats Schwachhausen hat daraufhin die Polizei Schwachhausen aufgefordert, den Schlüsseldienst nochmal auf die Unrechtmäßigkeit seines Tuns hinzuweisen und auch mal einen Strafzettel auszustellen.

Die Antwort des zuständigen Kontaktbeamten lautet: Er habe mit dem Inhaber des Schlüsseldienstes gesprochen. Eine Überwachung halte er für schwierig, da dieser Pkw bzw. auch andere dort nur kurzfristig stehen würden. Da fragt sich die geneigte Beobachterin, worüber der Polizeibeamte wohl mit dem Schlüsseldienst gesprochen hat. Denn das unsoziale, behindernde und gefährliche Parken geht einfach so weiter. Die Pkw des Schlüsseldienstes stehen nach wie vor stunden- bis tagelang auf dem Gehweg vor dem Geschäft. Das kann einem Kontaktbeamten, der täglich in seinem „Revier“ unterwegs ist eigentlich nicht entgehen. Mittlerweile bekomme ich auch zahlreiche Hinweise von BürgerInnen und BeiratskollegInnen: „Jetzt steht er wieder da, seit mittlerweile 4 Stunden.“ – „Heute stand er den ganzen Vormittag da.“ etc. Auch andere AutofahrerInnen nutzen inzwischen „den von der Polizei neu eingerichteten“ Parkplatz. Was wird der Schlüsseldienst tun, wenn sich der exclusive Parkplatz künftig mal für längere Zeit besetzt zeigen sollte? Vermutlich wird er sich bei der Polizei beschweren.

Ach ja, falls keine Besserung eintreten würde, so der Rat der Polizei (irgendwie habe ich es selbst schon geahnt), sollen wir das Ordnungsamt einschalten. Nur leider kommt von denen nur äußerst selten mal eine Person in unsere Gegend und verteilt dann die Knöllchen nur sehr selektiv. Nach welchen Kriterien, hat sich mir noch nicht erschlossen.

Dann folgt noch der Hinweis, dass man bei einem Kontakt mit dem Ordnungsamt unbedingt Angaben über Datum, Uhrzeit bzw. Zeitfenster sowie Kennzeichen oder Foto des Pkw machen solle. Dann werde ich mir mal ein paar Tage frei nehmen und Datenmaterial sammeln. Nicht, dass das Aufgabe der Polizei wäre! Die hat Anderes zu tun. Der Kontaktbeamte erzählte in einer Beiratssitzung zur Polizeireform stolz, dass er vor Kurzem einen falsch fahrenden Radfahrer von Schwachhausen bis in die Innenstadt gejagt habe, wo er ihn dann stellen konnte. Heldenhaft!

Vor ein paar Tagen fuhr dann ein großer dunkler Pkw von der Ecke Gabriel-Seidl-Straße auf dem Gehweg bis direkt vor den Laden des Schlüsseldienstes, das sind ca. 100 m. Der Fahrer verschwand für ca. 45 Minuten im Laden. Das konnte vom gegenüberliegenden Bistro von mir und etlichen entsetzten Gästen beobachtet werden. Vielleicht wurde die Lizenz ja erweitert – vom Gehwegparken zum Gehwegfahren. Wir dürfen gespannt sein, was noch kommt.

4 Gedanken zu „Possierliches Parken in der Wachmannstraße

  1. „Vielleicht wurde die Lizenz ja erweitert – vom Gehwegparken zum Gehwegfahren“

    Was ist in Bremen der Unterschied zwischen Gehwegparken und Gehwegfahren? Das eine kann man anzeigen, das andere nicht.

    Oder präziser ausgedrückt: natürlich kann man beides anzeigen, aber wenn man dies als Privatperson macht, wird eines von beiden pauschal nicht verfolgt.

Kommentare sind geschlossen.